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Freitag, 16. November 2012

Die 3. Linie: Speicher als Gegenargument

Die drei Versuche die Erneuerbaren Energien zu bremsen

Prognosen über die zukünftige Entwicklung der Energieversorgung sind schwierig, und gerade deshalb ist es interessant, was in der Vergangenheit prognostiziert wurde.
Verschiedene Prognosen für die Erneuerbaren Energien [1]
Betrachtet man die Studien der Vergangenheit, findet man einen massiven systematischen Fehler, (fast) alle Prognosen sind für (fast) alle Zeiträume durch massives Unterschätzen der Entwicklung geprägt. man könnte nun meinen, das sind einfach Prognosefehler, aber so einfach wird es vermutlich nicht sein.
Mehr zu Prognosen: Aktuelle Prognose 2012

Die unmögliche Energiequelle

Vor zwanzig Jahren hat der "Informationskreis Kernenergie" folgendes Statement in einer ganzseitigen Anzeige veröffentlicht:
"... Die Dänen sind europäischer Spitzenreiter bei der Nutzung der Windenergie: 1988 wurde in Dänemark fast jede hundertste Kilowattstunde aus Wind erzeugt - das entspricht einem Anteil von 0,9 Prozent am gesamten Stromverbrauch. 
Eine vergleichbar intensive Nutzung der Windkraft ist in der Bundesrepublik wegen anderer klimatischer Bedingungen nicht möglich. ..." Aus einer Anzeige des Informationskreis Kernenergie am 20. Juni 1990 in DER ZEIT [1] (Hervorhebung vom Autor)

Dabei wir eine grundsätzliche Aussage aufgeführt, die in der Diskussion um Erneuerbare Energien lange zentral war: "Aus klimatischen Gründen geht ein Umstieg auf Erneuerbare nicht!"
Im erstem Halbjahr 2012 wurden bereits 26% des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen und damit ist die Glaubwürdigkeit dieser Aussage dahin. Die erste Verteidigungslinie der Energiewirtschaft gegen Erneuerbare Energien ist gefallen.

Die unbezahlbare Energiequelle

Wie bei jedem Rückzugsgefecht wird sofort eine neue Linie gezogen. Und beobachtet man die politische Diskussion, so ist es gelungen, den Eindruck zu erwecken, dass "Erneuerbare Energien unbezahlbar sind". Dazu wurde insbesondere das EEG so verändert, dass die Industrie heute weniger für Strom zahlt als von einem Jahr und alle Kosten auf die Gruppe der Endverbraucher umgewälzt wird. Die müssen jetzt mit beängstigenden zusätzlichen Kosten von 40€ pro Jahr rechnen.
Jeder der schon einmal den Heizöltank gefüllt hat, weis, dass 40€ eher ein kleiner Aufschlag sind. Diese zweite Linie wird daher bald fallen.

Die unsichere Energiequelle

Hat man kein wirklich gutes Argument, kann man eine diffuse Angst erzeugen, im Energiebereich ist das der Stromausfall, weil Strom nicht ausreichend gespeichert werden kann. Es ist mit der vorhandenen Technik tatsächlich relativ schwierig und teuer, ausreichende Mengen Strom zu speichern. 
Tatsächlich ist es wohl eher die Unlust, aktuelle Ideen zur Speichertechnik, wie den Lageenergiespeicher näher zu untersuchen. Die großen Stromkonzerne haben abgewunken, kein Speicherbedarf!

Fällt auch diese dritte Verteidigungslinie, gibt es praktisch kein Argument gegen die vollständige Umstellung auf Erneuerbaren Energien. Die Prognosen werden dann nicht mehr von 6000MW Kohlestrom in 2050 sprechen, sondern von 100% Erneuerbare Energien in 2030.

Anmerkung: Zölle hatte ich vergessen

Es gibt noch eine 4. Methode die Solarenergie zu bremsen, diese ist so absurd, dass ich sie zunächst nicht erwähnt habe,  Zölle! 


Mehr zu Investitionen in Speicher

Quellen:

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