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Samstag, 11. Mai 2024

Timo Leukefeld im Energiegespräch

 Zusammenfassung Gespräch mit Timo Leukefeld

Heizungsbauer und Professor

In einem tiefgreifenden Gespräch mit Timo Leukefeld, einem Experten für erneuerbare Energien und Professor, diskutiert dieser seine Visionen und Lösungsansätze für eine nachhaltigere Heiz- und Bauwelt.

Das Energiegespräch mit Timo Leukefeld

 Leukefeld, der seine Karriere als Heizungsbauer begann und später im Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Energietechnik spezialisierte, bringt seine umfangreiche Expertise und Erfahrungen aus der Praxis in die akademische Welt ein. Mit seiner Professur und seinem international agierenden Büro entwickelt er energieeffiziente Gebäude und forscht an Trends für zukünftiges Bauen.

Trend: Strahlungsheizung ersetzt Zirkulationsheizung

Leukefeld beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie wir die Heizwelt verbessern können. Er sieht einen deutlichen Trend weg von traditionellen Konvektionsheizungen hin zu Strahlungsheizungen, die eine gleichmäßigere und angenehmere Wärme liefern. Dieser Übergang zu effizienteren Heizmethoden, gepaart mit einer immer besseren Gebäudeisolation, führt dazu, dass das Heizen in Neubauten zunehmend an Bedeutung verliert. Er kritisiert die ineffiziente Ausstattung neuer Gebäude mit Heizsystemen, die für extrem kalte Bedingungen ausgelegt sind, was angesichts des Klimawandels und milder werdender Winter nicht mehr zeitgemäß ist.

Robuste Technologie schlägt wartungsintensive Technologie

Der Experte betont die Notwendigkeit, integrales Denken in der Energiepolitik zu fördern, das auf Zusammenhangswissen beruht. Dieses Wissen ist seiner Meinung nach in der aktuellen Energiepolitik weitgehend verloren gegangen. Leukefeld plädiert für eine Rückbesinnung auf einfache, robuste Technologien, die weniger wartungsintensiv und langfristig nachhaltiger sind. Er sieht die Industrie, die durch Förderprogramme für komplexe und teure Technologien profitiert, kritisch und spricht sich stattdessen für einfache, effektive Lösungen aus, die auch von weniger qualifizierten Arbeitskräften umgesetzt werden können.

Umbau Heiz- und Bauindustrie

Zusammenfassend fordert Timo Leukefeld eine radikale Umgestaltung der Heiz- und Bauindustrie hin zu mehr Einfachheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Er kritisiert die kurze Lebensdauer moderner Heizsysteme und die politischen Entscheidungen, die oft die Interessen der Industrie über die der Verbraucher stellen. Seine Vision ist es, durch innovative, energieeffiziente Bauprojekte und das Nutzen von erneuerbaren Energien einen grundlegenden Wandel zu fördern und dabei sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen.

Eine vollständige Liste aller Gespräche findet sich unter: 

https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html

Freitag, 23. Mai 2014

Energiespeicher Holz

Ein Vergleich von Holz und Photovoltaik

Diesmal tritt zum Wettbewerb zwischen den Energieträgern Holz und PV-Strom an. Holz ist definitiv der älteste vom Menschen genutzte Energieträger. Holz wächst als natürlicher Rohstoff nach, allerdings nicht annähernd so schnell, wie wir Energie verbrauchen. Das hat im 18. Jahrhundert fast zur vollständigen Entwaldung Europas geführt. Zum "Glück" kam dann die Kohle, die zumindest den Wäldern wieder eine Chance gegeben hat.

Wie viel Energie ist in Holz?

Jeder Brennstoff hat einen Heizwert, bei Holz ist das etwas komplizierter, da der Heizwert bei Holz empfindlich vom Wassergehalt abhängt, siehe Abbildung.
Heizwert von Holz stark vom Wassergehalt abhängig (Quelle: Wikipedia)
Gut gelagertes Holz hat weniger als 15% Restfeuchte, damit liegt der Heizwert bei 4,2 kWh/kg Holz. Ein Raummeter Fichtenholz wiegt 330 kg und hat damit einen Energiegehalt von 1.400 kWh Wärmeenergie. Umgerechnet auf Strom, der eine höherwertige Energie ist und in einem Kraftwerk aus Wärme gewonnen werden kann, "enthält" ein Festmeter 600 kWh Strom. 
Holz oder (und?) Photovoltaik, was ist sinnvoll?
Im Bild sieht man eine PV Anlage, die auf einem Holzlager montiert ist. Interessanterweise liefert diese PV-Anlage bei einer Leistung von 2 kW jedes Jahr 2000 kWh Strom, innerhalb von drei Jahren füllt diese PV-Anlage den Holzschuppen "virtuell", dann hat Sie die elektrische Energie von 10 Raummeter geliefert. Drei Jahre ist auch etwa die Zeit, die man warten muss, bis das Holz perfekt trocken ist.

Wie schnell wächst Holz nach?

Der jährliche Holzzuwachs pro Hektar liegt laut Landwirtschaftsministerium [1] bei 16 m³ für schnell wachsende Hölzer wie Fichte. Das Entspricht, bei Berücksichtigung der Umrechnung auf Raummeter, etwa 25 Raummeter oder 35.000 kWh.
Im Vergleich zu einer PV-Anlage bietet sich an. Diese würde auf einem Hektar 500.000 kWh Strom produzieren [2]. Damit ist der Flächenbedarf in der Holzwirtschaft 14 mal größer als bei PV-Freiflächen-Anlagen. Allerdings ist das nur eine sehr grobe Abschätzung, da nur ein Teil des Holzes rein für den Brennholzbedarf angebaut wird und praktisch kein Holz für die Stromerzeugung verwendet wird.
Der große Vorteil von Holz ist allerdings die langfristige Lagerfähigkeit der Energie, was bei Strom praktisch nicht möglich ist.

Wie teuer ist Holz

Entwicklung Holzpreis im Vergleich zu Öl und Gas (Quelle: C.A.R.M.E.N [3])
In der Praxis spielt der Preis für die verschiedenen Brennstoffe eine große Rolle, bei gleichem Energiegehalt ist Holz nur halb so teuer als Gas oder Öl. Die Preisschwankungen auf dem Öl- und Gasmarkt, siehe Abbildung oben, machen allerdings den direkten Vergleich etwas schwer. Holz hat zusätzlich den Vorteil, dass es "CO2-frei" ist, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.

Fazit

Wie so oft in der Energiewirtschaft ist es sehr schwierig, die Eigenschaften verschiedener Energieformen miteinander zu vergleichen. Der Autor heizt mit Holz, genauer mit Stückholz und einem zentralen Holzofen mit 92% Wirkungsgrad. In der Praxis muss man allerdings den Umgang mit Holz und dem Ofen lieben, es macht Arbeit, Dreck und manchmal wundert man sich am Morgen, wenn der Ofen ausgegangen ist und man kalt duschen muss.

Quellen:

[1] Zuwachs - nach Baumart unterschiedlich, Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung.
[2] Freilandanlagen, Solaranlagen-Portal, http://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/freilandanlage
[3] CENTRALES AGRAR- ROHSTOFF- MARKETING- UND ENERGIE-NETZWERK, http://www.carmen-ev.de/

Dienstag, 12. Juli 2011

Energiepreis

Energie ist wertvoll, doch wie kann man ihren Wert bestimmen? Es gibt nur ein Maß, das ist, wie viel sind die Menschen bereit für Energie zu zahlen. In Deutschland zahlt der Endverbraucher etwa 0,25 Euro für eine kWh Strom. Davon ist aber nur ein Drittel der tatsächliche Energiepreis, zusätzlich sind noch Transportkosten und ein ganzes Steuerpaket, bestehend aus EEG, KWK, Ökosteuer, Konzessionsabgabe und auf all dem noch die Mehrwertsteuer, enthalten.


Abbildung: Strompreisschwankungen an der EEX, rot sind die täglichen Maxima, schwarz sind die täglichen Minima, Quelle: EEX

Auf dem Strommarkt (EEX, Strom wird dort im MWh gehandelt) liegt der Preis zumeist bei 0,05 bis 0,07 Euro pro Kilowattstunde. Strom ist die hochwertigste Energieform die wir kennen, daher ist der Strompreis auch deutlich höher als der Preis für Brennstoffe, die nicht in Strom umgewandelt sind.


Abbildung: Die Heilzölpreise schwanken durch viele Einflussgrößen, letztendlich ist ein starker Preisanstieg zu beobachten Quelle: http://www.tecson.de/pheizoel.html

Der Preis von Brennstoffen wie Heizöl oder Benzin setzt sich ebenfalls aus einem Energiepreis und verschiedensten Steuern und Abgaben zusamen. Der Energiegehalt von einem Kilo Heizöl oder Diesel, was die gleiche Substanz ist, beträgt 11,8 kWh pro Kilogramm. Der Preis für ein Kilo Heizöl beträgt manchmal einen Euro, ohne auf die Schwankungen in beide Richtungen einzugehen, wird klar, dass der Endkunde hier für eine Kilowattstunde mit 8 Cent deutlich weniger zahlt als bei Strom (0,25€/kWhel). Der Grund liegt im Unterschied der Energiequalität.

Mehr zum Strompreis:
Strompreis und Stromsteuern