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Freitag, 9. Mai 2014

Sonne, Fenster und die Steuern auf Energiespeicher

Steuer auf Solarstrom

Wenn ich früh am Morgen den Rolladen hochfahre um das Tageslicht zu nutzen und dabei die elektrische Lampe abschalte ist das schlecht für den Finanzminister. Den auf den Strom, den meine Sparlampe verbraucht bekommt er Steuern. Pro Kilowattstunde 14 ct, davon 2 ct Stromsteuer und 5 ct Mehrwertsteuer und viele andere Steuern, siehe "Stromsteuer oder Strom steuern".
Da ist es natürlich einleuchtend (sic) dass der Staat eine Steuer auf das Licht erheben will. Obwohl es fast wie eine Idee aus Schilda, der Heimatstadt der Schildbürger, klingt, will das der SPD Wirtschaftsminister!
Sonnensteuer auf eigene Äpfel und getrocknetes Heu! Nein bisher nur auf Solarenergie.

Sonne für Mieter doppelt so teuer

Es ist tatsächlich geplant, mit der Reform des EEG auf selbst genutzten Solarstrom eine Umlage von 3 ct pro kWh zu erheben. Und da die Idee von einem Sozialdemokraten kommt gibt es für Mieter gleich die doppelte Gebühr nämlich 6 ct pro Kilowattstunde [1].
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem Fenster, durch das das Sonnenlicht in mein Zimmer fällt und einer PV Anlage, die für mich das Sonnenlicht in Strom umwandelt und es mir ermöglicht, dass ich auch im Keller Licht habe?
Es gibt keinen.
Wenn ich im Garten einen Apfel ernte, dann schadet das dem Wochenmarkt, denn ich kaufe den Apfel nicht und zahle daher keine Mehrwertsteuer auf den Apfel.
Der Apfel ist gespeicherte Solarenergie.
Und wo liegt der Unterschied, wenn ich auf dem Dach eine PV-Anlage betreibe und mit einem Akku die Energie Speichere, damit ich in der Nacht ein Buch bei Licht lesen kann?
Und warum muss ein Mieter dafür doppelt so viel Abgaben zahlen als ein Hauseigentümer.

Selten so gewundert

In diesem Blog versuche ich immer, Tatsachen aus dem  Bereich der Energiespeicherung zu erklären, aber diesmal will es mir nicht gelingen auch nur im Ansatz zu verstehen, warum Sonnenlicht nicht mehr ein freies Gut sein soll.
Ich habe für die PV-Anlage gezahlt, inklusive der Mehrwertsteuer. Ich habe für die Dachfläche gezahlt, inklusive Grunderwerbssteuer. Ich habe für das Regenwasser, das vom Dach abläuft gezahlt, in Form einer Abwasserabgabe. Aber das Licht, das auf das Haus fällt, muss genau so wie die Luft die ich atme, frei von Steuern beleiben.


Quellen:
[1] EEG-Novelle, www.solarserver.de

Sonntag, 5. Mai 2013

Stromsteuer oder Strom steuern

Warum Strom teuer ist

Strom war noch nie so billig wie heute, an der Strombörse zahlt man nur 0,04€ für eine Kilowattstunde. Leider können weder Verbraucher noch kleine Unternehmen dort einfach Strom kaufen. Ein Verbraucher musste 2012 etwa 26ct/kWh zahlen [1]. Davon waren über 50% Steuer und noch weitere Abgaben für den Stromtransport und den -Vertrieb.
Abgaben auf Strom in Deutschland für Privathaushalte (Quelle: BDEW)

Sinnvolle Stromsteuern?

Selbst wenn man davon ausgeht, dass es sinnvoll ist, Strom zu besteuern, dann kann man sich fragen ob sie Struktur der Steuer logisch ist. Eine Grundidee der Mehrwertsteuer ist, einfach einen festen Prozentsatz auf den Umsatz mit einem Produkt aufzuschlagen. Das ist einfach und sehr effizient. Damit kann etwa ein niedriger Preis bei der Herstellung einer Ware an den Kunden weitergegeben werden. Kostet etwa ein Tisch in der Herstellung inklusive Vertrieb 100€ so muss der Endkunde 119€ bezahlen. Es gibt nämlich keine spezielle Tischsteuer, keine Tischkonzessiosabgabe, Schreinerhaftungsumlage, Holztischumlage und keinen Tischplattenaufschlag, was es analog alles beim Strom gibt! Diese Sonderabgaben würden beim Kauf eines Tisches 100€ ausmachen und der Tischpreis wäre bei 238€ (Mehrwertsteuer geht ja auch auf alle anderen Steuern oben noch drauf!).
Würde ein Schreiner seinen Tisch nun besonders geschickt fertigen und 30€ einsparen, so läge der Preis weiterhin bei 70€ Herstellung + 100€ Abgaben + 32€ MwSt. = 202 €. Trotz der großen Anstrengung des Schreiners spürt der Endverbraucher von der optimierten Produktion  praktisch nichts. Das wäre bei Tischen vielleicht erträglich, bei Strom bewirkt es ein Desaster

Echter Strompreis ist fast unsichtbar

Aufgrund der vielen fixen Abgaben sind die tatsächlichen Stromerzeugungskosten für den Verbraucher nicht spürbar, oder wer hat bemerkt, dass der Strompreis in den letzten Jahren um 3ct/kWh gesunken ist, wer weiß, dass am Sonntag der Strom Mittags oft praktisch kostenlos herzustellen ist?
Diese verfälschten Preise beim Endverbraucher führen aber zu einem großen Problem, angepasster Stromverbrauch (Smart Grid) oder Stromspeicher sind unrentabel. Die Folge, eigentlich wertvoller Strom wird weggeworfen, Stichwort Abregeln von Wind- und Solarkraftwerken. Teuerer und CO2 aufwendig herzustellender Strom wird in Nachtspeicheröfen billig eingelagert. Eine völlig absurde Situation.

Lösung durch lineare Abgaben

All diese Probleme könnten vollständig gelöst werden, wenn es eine Abgabe auf Strom gäbe, die einfach ein fixer Prozentsatz der Stromerzeugungskosten ist. Ähnlich wie die Mehrwertsteuer ein fixer Prozentsatz auf den Umsatz bei allen Produkten ist.
Strompreis bei Weitergabe der Erzeugungskosten heute und mit verändertem  Abgabenmodell.
Damit für den Staat und die Netzbetreiber weiterhin genügend Einnahmen entstehen, könnte die Abgabe eine  Höhe von 200 % haben (Das würde genügen, damit die Stromwirtschaft jährlich weiterhin 60Mrd€/a Einnahmen hat). Das klingt zuerst erschreckend, würde aber bedeuten, wenn der Strom an der Börse EEX[2] nur 1ct/kWh kostet, wie am 1. Mai 2013, zahlt der Verbraucher nur 3ct/kWh wenn er kocht oder Musik hört. An anderen Tagen, wenn der Preis Nachts ohne Solarstrom und bei wenig Wind auf über 10ct/kWh ansteigt muss der Verbraucher 30ct/kWh zahlen. Jeder kann damit selbst entscheiden, wann er Strom einkauft, mit moderner Technik kann man diese Information problemlos an alle Stromzähler übermitteln, Stichwort "Smart Meter". Wichtig ist natürlich, dass alle den gleichen Strompreis zahlen, Endverbraucher, Industrie und öffentliche Einrichtungen, das Ergebnis sieht man in der Abbildung für mehrere Tage dargestellt.

Markt funktioniert wenn Preise funktionieren

Heute liest man viel über Probleme im Strommarkt, Hochspannungsleitungen werden auf Verdacht geplant, eine Subvention für die Bereithaltung von Kohlekraftwerken, Kapazitätsmarkt, ist geplant, Pumpspeicher, die dringend nötige Speicherleistung bereit stellen machen Verlust. 
All dies würde sich in einem Markt, in dem das Produkt Strom einen Preis proportional zu seinen Herstellungskosten hat, sofort Signale zum sinnvollen Einsatz der Ressourcen ergeben. Billiger Strom würde in neue Speicher abgespeichert, Verbrauch begrenzt, wenn der Strom gerade sehr teuer ist, Leitungen würden günstige Erzeuger mit starken Verbrauchern verbinden.

Und wer das alles zu kompliziert findet, der könnte weiterhin eine Art "Flatrate" für Strom zahlen, so wie bisher, wer flexibel ist, würde zum neuem Preismodell wechseln.

Quellen:

Montag, 2. April 2012

Benzin ein teurer Energiespeicher?

Jedes Jahr an Ostern brandet die Diskussion auf, warum ist das Benzin so teuer?
Als erstes sind da natürlich die Mineralölkonzerne schuld, halt, so einfach ist das nicht!
Ölpreis in Dollar pro Barrel ab Rotterdam,
Quelle: http://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis 
Ich will mal versuchen, sachlich einige Aspekte des Beninpreises darzustellen.

Der Rohölpreis

Der Rohölpreis hat direkten Einfluss auf den Benzinpreis, eine ganz stark vereinfachte Rechnung besagt, aus einem Barrel kann man 150 Liter Benzin gewinnen. Kostet also ein Barrel 125$, was um Ostern 2012 der Fall ist, dann kostet ein Liter 0,83$ oder 0,64€/Liter, bei einem Dollarkurs von 1,30€/$.
Das war vor einem Jahr noch anders, da kostete ein Barrel 110$ und der Euro war noch 1,45€/$ wert. Damit kostete das Benzin im Einkauf 0,51€/Liter, damit ist der Einkaufspreis um über 25% gestiegen.
Warum das so ist, liegt an zwei wichtigen Faktoren, Öl wird immer knapper, zudem benötigt Japan sehr viel Öl, da es seine gesamten Kernkraftwerke abgeschaltet hat. Das andere Problem ist der Euro, aufgrund einer starken Ausweitung der Geldmenge, bekannt unter "Eurorettung" hat der Euro weltweit eine schwächere Kaufkraft.
Wir es eine Änderung beim Rohölpreis geben? Vermutlich wird der Preis nicht mehr längerfristig sinken, da es noch keinen Ersatz für diesen optimalen Energiespeicher gibt. Jeder Liter enthält 10kWh, würde man das in einem Bleiakku abspeichern, benötigt man für einen Liter bereits zehn Akkumulatoren. Es gibt aber eine gewisse Preisgrenze nach oben, da es ab einem Ölpreis von 150$/Barrel ökonomisch ist, aus Kohle Öl herzustellen.

Die Steuern

In Deutschland wird Treibstoff besteuert, merkwürdigerweise nicht nach Energiegehalt, sondern nach Treibstoffsorte. So wird Benzin höher (65ct/l) besteuert, als Diesel (47ct/l) und Erdgas (18ct/l) fast überhaupt nicht. Damit versuchen die Politiker den LKW Verkehr zu stärken, viele LKW finden Politiker gut, Autofahrer haben da manchmal eine andere Meinung. 
Der Grund für diese Steuer ist im Prinzip nachvollziehbar, damit sollen die Straßen finanziert werden. Zusätzlich hat man aber auch eine sogenannte Ökosteuer eingeführt, aus der die Renten finanziert werden sollen. 
Interessanterweise kommt auf diese Steuer und den Benzinpreis noch die Mehrwertsteuer hinzu, diese macht 19% aus, was bei einem Tankstellenpreis von 1,70€/Liter immerhin 27ct/l sind. Die Gesamtsteuer pro Liter beträgt damit 0,92€/Liter.

Die Mineralölkonzerne

Die verbleibenden 0,14€/Liter (1,70€-0,64€-0,92€) teilen sich nun die Mineralölindustrie, der Tankstellenbetreiber und der arme Mitarbeiter, der in der Nacht vom Ostersonntag zum Ostermontag in der Tankstelle stehen muss. Ehrlich gesagt sehe ich da nicht all zuviel Luft für Preissenkungen durch die Tankstellen.

Aber aus irgendeinem Grund wird in den Medien jedesmal auf die Mineralölkonzerne losgegangen. Ich will nicht sagen, dass ich jede Aktion der Konzerne so toll finde, man denke nur an die Ölkatastrophen, aber für den hohen Benzinpreis können sie nichts.

Schuldig am hohem Benzinpreis sind:

  1. Der Staat  (54%)  mit seinen Steuern, aber das sind wir, wir bekommen das Geld wieder zurück, in Form von Rente, Straßen und vielleicht sogar Bildung.
  2. Die Ölknappheit (23%), seit 1972 wird weniger Öl gefunden als verbraucht. Solange wir keine anderen Energiespeicher haben, wird fast jeder Preis gezahlt werden.
  3. Die Europolitiker, durch den Kaufkraftverlust des Euros wird Öl teurer.
  4. An letzter Stelle die, die sich darum kümmern, dass überall immer Benzin verfügbar ist. 
Wie wertvoll ist Energie?
Vielleicht auch interessant: Wie viel Geld mit Öl verdient wird!