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Sonntag, 6. November 2011

Jeder wird Energiepolitiker

Wenn ich mit Menschen über Energie diskutiere, habe ich oft das Gefühl, jeder glaubt, er ist ein guter Energiepolitiker. Das Beste, um seine eigene Kompetenz im Energiebereich zu erhöhen ist, wenn man mal selbst versucht, ein gut funktionierendes Szenario für die Zukunft zu entwerfen. Das war bisher schwer.
Ausschnitt aus dem Programm "Pathways analysis
Online Simulator
Jetzt gibt es auf der Website von "without-the-hot-air" von Professor David JC MacKay aus Cambridge einen Onlinesimulator zum Berechnen von Zukunftsszenarien. 
Man kann jetzt nach belieben neue Windräder und Speichersysteme aufstellen, Kernenergie abschalten oder ausbauen oder exotische Quellen wie Wellen und Gezeiten nutzen. Allerdings geltend die Rechnungen nur für England, der Unterschied zu Deutschland dürfte aber eher gering sein. Schön wäre natürlich so ein Tool auch für Deutschland, wo etwas mehr Sonne scheint und praktisch keine Gezeiten genutzt werden können.
Sehr gut ist, dass man auch die Verbrauchsgewohnheiten im Land ändern kann. 
Schwere Entscheidung
Welchen Weg soll man wählen, setzt man nur auf Wind und Sonne, oder darf es auch etwas Kernenergie sein. Man bemerkt sehr schnell, dass es sehr schwer ist, gleichzeitig CO2 einzusparen, die Produktion nicht abzuwürgen, auf Kernenergie zu verzichten und dabei noch die Landschaft für die Lebensmittelproduktion zu nutzen.
Das Programm ersetzt automatisch fehlende Energie durch Gaskraftwerke, aber ob das in 2050 so einfach geht, darüber kann man seine Zweifel haben.
Gute Grafik 
Erstaunlich ist, dass das alles innerhalb des Browsers funktioniert, zumindest bei meinem Google Chrome, und schön sind auch die grafisch präsentierten Ergebnisse anzusehnen. Mit etwas Englisch und Energiewissen sollte eigentlich damit ein netter "Simulationsabend" herauskommen.