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Donnerstag, 24. April 2025

Anna Julia Storch im Gespräch mit Eduard Heindl

 Anna Julia Storch im Gespräch mit Eduard Heindl

Das gesamte Gespräch mit Anna Julia Storch auf YouTube


1. Leistungssport und Bildung: Ein Leben voller Disziplin

Anna Julia Storch, ehemalige Skirennläuferin und erfolgreiche Gründerin, berichtet von ihrem intensiven Alltag während ihrer Schul- und Sportkarriere. Sie schaffte es, trotz minimaler Schulpräsenz ein herausragendes Abitur zu absolvieren, indem sie ihre Zeit extrem priorisierte: wenig Schlaf, Verzicht auf Freizeitaktivitäten und strikte Fokussierung auf Sport und Lernen. Ihr Trainer und Schulleiter unterstützten sie, solange ihre Leistungen stimmten. Diese Erfahrung prägte ihre Einstellung zu Leistung und Disziplin.

2. Studium in Deutschland vs. USA: Unterschiede in Motivation und Gemeinschaft

Storch vergleicht ihre Studienzeit an der LMU München mit ihrem Master in Stanford. In Deutschland schätzte sie die Selbstständigkeit und den hohen fachlichen Anspruch, während sie in den USA die starke Gemeinschaft und den "Campus-Spirit" hervorhebt. Allerdings kritisiert sie die schulische Struktur und die oft fehlende intrinsische Motivation amerikanischer Studierender. Sie betont, dass europäische Studierende durch das deutsche System erwachsener und eigenverantwortlicher werden.

3. Gründertum und KI: Die Zukunft der Arbeitswelt

Mit ihrem Startup "Drift" entwickelt Storch KI-Lösungen für die Supply-Chain-Branche. Sie sieht große Potenziale in künstlicher Intelligenz, warnt aber vor den Herausforderungen wie Jobverlagerungen und ethischen Fragen. Storch glaubt, dass KI repetitive Aufgaben übernehmen wird, während Menschen sich auf kreative und soziale Tätigkeiten konzentrieren können. Sie ist überzeugt, dass Wettbewerb und Leistungsbereitschaft entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg sind – eine Haltung, die sie aus dem Leistungssport mitgebracht hat.

4. Politik und Gesellschaft: Deutschland vs. USA

Storch diskutiert die politischen Unterschiede zwischen Deutschland und den USA. Während sie das deutsche System für sachlicher hält, kritisiert sie die aktuelle Parteienzersplitterung. In den USA beobachtet sie eine stärkere Polarisierung, aber auch mehr Pragmatismus in der Wirtschaftspolitik. Sie plädiert für eine innovationsgetriebene Klimapolitik statt für Verbote und sieht Kernenergie als Teil der Lösung – eine Meinung, die sie mit vielen jungen Akademikern teilt.

5. Lebensphilosophie: "Wise and Useful"

Storchs Antrieb ist es, "weise und nützlich" zu sein. Sie arbeitet bis zu 100 Stunden pro Woche, hat aber auch langfristige Pläne wie eine Familie oder eine akademische Laufbahn. Sie betont, dass Erfolg für sie nicht an Mitarbeiterzahlen, sondern an Impact gemessen wird. Mit ihrem Werdegang – von der Spitzensportlerin zur KI-Unternehmerin – zeigt sie, wie viel mit Disziplin und Zielstrebigkeit erreicht werden kann. Ihr Appell: Leistung sollte gefördert, nicht zurückgedrängt werden – sei es im Sport, in der Schule oder in der Wirtschaft.


Das Gespräch gibt Einblicke in eine außergewöhnliche Karriere und regt zum Nachdenken über Bildung, Technologie und gesellschaftliche Werte an.

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