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Freitag, 25. Juli 2025

Prof. Dr. Wolfgang Eberhard

 Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt

Das vollständige Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt auf YouTube

Einführung in die Energiewende

Im Gespräch mit Prof. Dr. Eduard Heindl erörtert Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt, ein renommierter Energieexperte, die Herausforderungen und Lösungen der Energiewende. Mit seiner langjährigen Erfahrung, unter anderem bei Exxon und als wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums Berlin, beleuchtet er die Entwicklung und den aktuellen Stand der erneuerbaren Energien. Das Gespräch fand an der Hochschule Furtwangen statt, einer Region mit hohem Solarpotenzial, und thematisiert die Rolle von Photovoltaik, Batterietechnologien und politischen Rahmenbedingungen.

Fortschritte in der Photovoltaik

Eberhardt betont, dass die Photovoltaik-Technologie, insbesondere mit kristallinem Silizium, ausgereift ist und 80 % des theoretischen Wirkungsgrads erreicht. Die Herausforderung liegt nicht mehr in der Technologieentwicklung, sondern in der kostengünstigen, großflächigen Produktion, wie sie etwa in China erfolgreich umgesetzt wird. Perowskit-Schichten als Alternative werden kritisch gesehen, da sie instabil sind und problematische Materialien wie Blei enthalten. Multischichtsysteme auf Siliziumbasis könnten jedoch die Effizienz weiter steigern.

Elektromobilität und Effizienzgewinne

Ein zentrales Thema ist die Elektromobilität. Eberhardt, selbst Tesla-Fahrer, hebt die hohe Energieeffizienz von Elektromotoren hervor, die im Vergleich zu Verbrennungsmotoren einen vierfachen Effizienzgewinn bieten. Batterien haben sich als langlebiger erwiesen, als oft angenommen, mit Lebensdauern von über 170.000 km. Dennoch sieht er Herausforderungen bei schweren Nutzfahrzeugen, wo die Energiedichte noch optimiert werden muss. Wasserstoff wird als Ergänzung für spezielle Anwendungen wie die Luftfahrt diskutiert, ist aber aufgrund der geringen Energiedichte pro Volumen für Flugzeuge problematisch.

Herausforderungen der Energiespeicherung

Die Speicherung von Energie, insbesondere zur Bewältigung saisonaler Schwankungen, bleibt eine große Herausforderung. Eberhardt schlägt vor, Überschussstrom durch Elektrolyse in Wasserstoff umzuwandeln, der dann in Gasturbinen oder für synthetische Kraftstoffe genutzt werden kann. Superkondensatoren könnten kurzfristige Leistungsspitzen abfangen, wie in Shanghai bei elektrischen Bussystemen bereits erfolgreich demonstriert. Langfristig sieht er die Notwendigkeit, die europäische Strominfrastruktur auszubauen, um geografische Schwankungen in der Erzeugung auszugleichen.

Kernenergie und politische Rahmenbedingungen

Eberhardt plädiert für eine differenzierte Sicht auf die Kernenergie, insbesondere auf Thorium-Reaktoren, die weniger problematische Abfälle produzieren und nicht für Waffen geeignet sind. Er kritisiert die deutsche Energiewende, die die vorhandenen Kernkraftwerke abschaltet, während andere Länder wie Polen oder Frankreich neue bauen. Politische Entscheidungen, die von Wählerstimmen beeinflusst werden, behindern oft den Ausbau von Übertragungsleitungen und erneuerbaren Energien. Er fordert eine ehrlichere Kommunikation mit der Bevölkerung über notwendige Infrastrukturmaßnahmen.

Globale Perspektiven und Klimaschutz

Das Gespräch thematisiert auch globale Ansätze, wie das Desertec-Projekt, das Solarenergie aus der Sahara nutzen könnte, aber durch politische Instabilität erschwert wird. Eberhardt betont die Notwendigkeit, CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren, um die Anreicherung in der Atmosphäre zu stoppen. Er verweist auf die Keeling-Kurve, die zeigt, dass die Natur bereits einen Teil des CO2 absorbiert, und plädiert für eine europaweite Kooperation, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten.

Sie finden alle Videos unter https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html

Wichtige Stichworte: Photovoltaik, Elektromobilität, Energiespeicherung, Kernenergie, Klimaschutz

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