Wie oft braucht man Energiespeicher?
Neben der Frage nach dem
Bedarf an Speicherkapazität muss man auch die Frage nach der Häufigkeit
stellen, mit der Energiespeicher genutzt werden.
Typische Lade- und Entladezyklen für einen Speicher der von Windkraftwerken versorgt wird (Quelle: DWS) |
Dies liegt daran, dass jeder
Energiespeicher gewisse Investitionen erfordert und ein selten genutzter Speicher
am Energiemarkt nur selten Geld verdienen kann.
Die Deutsche Bank hat
diese Frage untersucht, da es für eine Bank natürlich sehr interessant ist, zu
wissen, welche
Investition sich rechnet.
Wie oft werden Speicher benötigt, eine Analyse der DWS-Investments (Deutschen Bank) |
Ausgegangen wurde von
80GW über Deutschland verteilte Windleistung, die im Mittel 25GW Strom
produziert. Das Wetter aus den Jahren 2005-2009 liefert die Wind-Daten. Jetzt
gibt es zwei Fälle, entweder wird mehr Strom produziert, als benötigt, dann
kann man speichern oder es gibt zu wenig Strom, dann kann man die Energie aus
den Energiespeichern abrufen.
Es zeigt sich, dass der häufigste Fall bei kurzen Zeiten, sechs Stunden, liegt. Etwa einhundert mal gibt es einen Überschuss und fast genau so oft, 90 mal einen Mangel, in dem der Speicher Energie abgibt. Besitzt man also einen Speicher, der für sechs Stunden den Strom aufnehmen kann, hat man im Lauf des Jahres 100 Speicherzyklen. Dies entspricht recht genau der Arbeitsweise heutiger Pumpspeicherkraftwerke.
Längere Speicherzyklen
Es gibt auch längere Zyklen, ein Speicher der 24 Stunden Vorrat aufnehmen kann, kann zusätzlich 210 mal Energie abgeben, und wie man der Grafik entnimmt, gibt es sogar 40 Fälle, in denen mehr als vier Tage lang Strom abgegeben werden könnte. Eine derart lange Zeit kann kein Batteriespeicher überbrücken, jedoch ein Speicher, der auf einer sehr günstigen Speicherkapazität beruht, wie der Lageenergiespeicher, kann diese langen Zyklen bedienen.
Smart Grid hilft nur manchmal
Eine verbreitete Idee ist, dass man bei Strommangel einfach Last "abwirft", Stromverbraucher ferngesteuert abschalten kann. Dies hilft nicht in allen Fällen, da die meisten Geräte nicht wesentlich mehr als vier Stunden Abschaltung vertragen, danach taut etwa das Kühlfach oder die Waschmaschine wird wieder benötigt. Auch die Aluminiumproduktion kann nicht mehr als vier Stunden heruntergefahren werden, sonst erstarrt die Schmelze endgültig. Wie man aber dem Diagramm entnimmt, gibt es viele Situationen, in denen mehr als 6 Stunden Überbrückung erforderlich sind.
Eine andere Ansicht des Speicherproblems erhält man mit der Jahresdauerkennlinie der ein weiterer Blogbeitrag gewidmet ist.