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Samstag, 21. September 2024

Zusammenfassung des Interviews mit Paul Höß– Alternativen zur konventionellen Kernfusion

Einleitung: Paul Höß, Physiker aus München und Gründer von Stanford Computer Optics, spricht über alternative Methoden zur Kernfusion. Seine Firma entwickelt spezielle Kameras mit extrem kurzen Verschlusszeiten, die für die Forschung in der Kernfusion verwendet werden. Das Interview bietet Einblicke in seine Arbeit und seine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Physiker Eric Lerner.

Das vollständige Interview mit Paul Höß auf YouTuber

Werdegang und Interesse an Kernfusion: Paul Höß kam durch sein Studium und das Lesen von Science-Fiction zur Physik und Kernfusion. Im Studium spezialisierte er sich auf Kernfusion und war von deren potenziell hoher Energieausbeute im Vergleich zu herkömmlichen Brennstoffen fasziniert.

Stanford Computer Optics: Höß Firma entwickelt Kameras, die extrem schnelle Vorgänge aufzeichnen können. Diese Technologie wird auch für die Untersuchung der Kernfusion verwendet, da sie die extrem schnellen und energieintensiven Vorgänge sichtbar machen kann. Eric Lerner entdeckte vor 15 Jahren Höß Kameras und arbeitet seither mit ihm zusammen.

Bor-Proton-Kernfusion: Ein zentrales Thema des Interviews ist die Forschung an der Kernfusion von Boratome und Protonen. Diese Methode erfordert extrem hohe Temperaturen, etwa 20-mal höher als bei der Deuterium-Tritium-Fusion. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sie keine Neutronen produziert, die sonst nur zur Wärmeerzeugung verwendet werden können. Stattdessen wird direkt Strom erzeugt, was die Effizienz erheblich steigert.

Kernfusionsprojekte und Herausforderungen: Paul Höß erläutert, dass es neben den großen internationalen Kernfusionsprojekten wie ITER auch kleinere Firmen und Initiativen gibt, die alternative Wege zur Kernfusion erforschen. Ein solches Projekt ist Eric Lerners Firma, die auf die Bor-Proton-Fusion setzt. Lerner arbeitet an speziellen Magnetfeldkonfigurationen, um die Fusion zu ermöglichen. Allerdings gibt es Schwierigkeiten mit der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.

Technische Details: Ein zentrales Element in der Forschung von Höß und Lerner ist der Einsatz von extrem schnellen Schaltkreisen und Kameras, um die Prozesse in der Kernfusion zu beobachten und zu kontrollieren. Höß Firma hat eine spezielle Triaxialleitung entwickelt, die es ermöglicht, hohe Stromstärken in extrem kurzer Zeit zu schalten.

Potenzielle Anwendungen: Die Technologien könnten in der Zukunft nicht nur zur Stromerzeugung, sondern auch in der Luftfahrt eingesetzt werden. Höß nennt als Beispiel die Idee eines Concorde-Nachfolgers, der mit Kernfusion betrieben wird und mit dreifacher Schallgeschwindigkeit fliegen könnte.

Herausforderungen der Kernfusionstechnologie: Ein großes Problem bei der Entwicklung der Kernfusionstechnologie ist die Finanzierung. Trotz der vielversprechenden Ergebnisse erhält Höß kaum Unterstützung von Investoren oder öffentlichen Förderprogrammen. Die meisten Mittel für seine Projekte stammen aus dem Verkauf seiner Kameras.

Abschluss: Paul Höß bleibt optimistisch, dass seine Technologie eines Tages erfolgreich sein wird. Er betont, dass es sich um eine extrem kompakte und potenziell revolutionäre Energiequelle handelt, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch effizient ist. Die Herausforderung besteht jedoch darin, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen, um die Technologie zur Marktreife zu bringen. 


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