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Samstag, 24. August 2024

Gunter Dueck

 

Prof. Dr. Gunter Dueck im Gespräch

Professor Dr. Günther Dueck ist ein renommierter Mathematiker, der sich nach einer erfolgreichen Karriere in der Industrie, insbesondere bei IBM, der Schriftstellerei und Philosophie zugewandt hat. In diesem Interview spricht er über seinen Werdegang, seine Sicht auf das Bildungssystem, die Arbeitskultur und den technischen Fortschritt, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Das vollständige Gespräch mit Gunter Dueck auf YouTube

Der Weg zur Mathematik und Schriftstellerei

Dueck beschreibt seinen ungewöhnlichen Werdegang, der ihn von einem kleinen Dorf auf einem Bauernhof über das Studium der Mathematik in Göttingen zu einer Professur an der Universität Bielefeld führte. Er betont, wie wichtig die Kultur und das Umfeld für den Erfolg in der Wissenschaft sind und wie entscheidend es war, frühzeitig in eine „Forschungsfamilie“ eingebunden zu sein, die ihn zu herausragenden Leistungen motivierte.

Erfahrungen in der Industrie und bei IBM

Als Chief Technology Officer bei IBM war Dueck maßgeblich daran beteiligt, die Arbeitskultur zu gestalten. Er propagierte eine Kultur der kreativen Freiheit und betonte, dass Überstunden kein Zeichen von Leistungsfähigkeit, sondern von ineffizientem Arbeiten seien. Diese Ansichten führten ihn dazu, über die Bedeutung einer Work-Life-Balance nachzudenken und diese in seinen Büchern zu thematisieren.

Die Bedeutung von Kreativität und Muße

Dueck argumentiert, dass echte Kreativität nur in einem Zustand der Muße, nicht unter Stress, entstehen kann. Er verweist auf wissenschaftliche Erkenntnisse, die belegen, dass das Gehirn in stressfreien Zuständen besser in der Lage ist, kreative Lösungen zu entwickeln. Dies steht im Gegensatz zu der oft in Unternehmen propagierten Idee, dass hohe Belastung zu besseren Ergebnissen führt.

Kritik an der Bürokratie und dem Bildungssystem

Dueck äußert sich kritisch zur deutschen Bürokratie, insbesondere zur langwierigen Genehmigungspraxis, die Innovationen hemmt. Ein Beispiel ist die mehrjährige Genehmigungsdauer für Windräder, die am Ende veraltet sind, wenn sie endlich genehmigt werden. Er plädiert für mehr Entscheidungsfreiräume und weniger rigide Regeln.

Im Bildungssystem sieht er ähnliche Probleme. Er kritisiert, dass Schüler heutzutage eher „bulimisch“ lernen, nur um Prüfungen zu bestehen, anstatt echtes Verständnis zu entwickeln. Er schlägt vor, mehr auf mündliche Prüfungen zu setzen, die tiefgehendes Wissen und Verständnis erfordern.

Technologische Entwicklungen und künstliche Intelligenz

Dueck diskutiert die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz, insbesondere den Übergang von algorithmischen zu neuronalen Netzen. Er betont, dass diese neuen Systeme sich durch selbstständiges Lernen und durch das Spielen gegeneinander weiterentwickeln können, was zu erheblichen Fortschritten, insbesondere im Schach und Go, geführt hat. Gleichzeitig äußert er sich skeptisch darüber, ob diese Systeme jemals die kreative und emotionale Intelligenz des Menschen vollständig ersetzen können.

Zukunftsvisionen und gesellschaftliche Herausforderungen

Dueck schließt mit Überlegungen zur zukünftigen Entwicklung von Technologien und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Er warnt davor, dass viele Menschen die Geschwindigkeit und das Ausmaß der technologischen Veränderungen unterschätzen. Er plädiert für eine langfristige Sichtweise und mehr Flexibilität im Denken, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Fazit

Das Interview mit Professor Dueck gibt einen tiefen Einblick in seine Denkweise und seine kritischen Ansichten zu aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Er fordert eine Kultur der Kreativität, des freien Denkens und der schnellen Anpassung an neue Realitäten, um sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie und im Bildungssystem erfolgreich zu sein.

Liste aller Gespräche:

https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html


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