Samstag, 31. August 2024

Jochen Schanbacher

 Energiegespräch mit Jochen Schanbacher

Einführung und beruflicher Hintergrund

Jochen Schanbacher ist ein Jurist mit einem breiten Spektrum an Erfahrungen, insbesondere im Versicherungsrecht und Haftungsrecht. Er hat in Israel und Deutschland gearbeitet und sich auf Themen wie Cyberversicherungen und Großschäden durch Cyberangriffe spezialisiert. Zufällig stieß er auf das Thema Energierecht, als ein Mandant um Rechtsberatung zu seiner Photovoltaikanlage bat, was schließlich zu einer tiefen Auseinandersetzung mit Batteriespeichern und erneuerbaren Energien führte.

Das Gespräch mit Juristen Jochen Schanbacher auf YouTube

Rechtliche Herausforderungen für Prosumer

Schanbacher erklärt, dass Menschen, die selbst Energie erzeugen (Prosumer), bestimmten rechtlichen Pflichten unterliegen. Besonders wichtig ist die Kommunikation mit der Versicherung, da eine Solaranlage oder ein Batteriespeicher als gefahrenerhöhender Umstand gelten kann. Wird die Versicherung nicht informiert, könnte sie im Schadensfall die Leistung verweigern. Er weist darauf hin, dass die Anzeigepflichten von der Größe der Anlage abhängen, wobei kleinere Anlagen wie Balkonkraftwerke oft nicht meldepflichtig sind.

Gewährleistung und Haftung bei neuen Energietechnologien

Schanbacher hebt hervor, dass es bei neuen Energietechnologien wie Wärmepumpen oder Batteriespeichern wichtig ist, die Unterschiede zwischen Verkäufergarantien und Herstellergarantien zu kennen. Während die gesetzliche Gewährleistung in der Regel zwei Jahre beträgt, können Herstellergarantien deutlich länger laufen. Er betont die Bedeutung, solche Garantien genau zu prüfen, insbesondere bei importierten Produkten, wo es schwierig sein könnte, im Schadensfall Ansprüche durchzusetzen.

Probleme mit Batteriespeichern und Brandschutz

Ein zentrales Thema des Interviews ist die Problematik von Batteriespeichern, insbesondere im Zusammenhang mit Brandrisiken. Schanbacher beschreibt Fälle, in denen bestimmte Batteriespeicher aufgrund von Brandgefahren vom Hersteller ferngesteuert abgeschaltet wurden. Dies führte zu rechtlichen Auseinandersetzungen, in denen Kunden Schadensersatz forderten, weil ihre Speicher nicht mehr funktionierten und sie stattdessen teureren Netzstrom beziehen mussten.

Rechtliche Implikationen bei Smart Grids und Fernsteuerung

Ein weiteres komplexes Thema ist die Fernsteuerung von Energiespeichern durch Netzbetreiber oder Hersteller. Schanbacher erläutert die rechtlichen Grenzen solcher Eingriffe und betont, dass ein solcher Eingriff in das Eigentum eines Verbrauchers nur gerechtfertigt sein kann, wenn damit eine tatsächliche Gefahr abgewendet wird.

Risiken und Haftung bei dezentralen Energiesystemen

Schanbacher diskutiert die rechtlichen Risiken, die mit dezentralen Energiesystemen und neuen Technologien einhergehen. Er verweist auf potenzielle Sicherheitslücken, insbesondere im Kontext von Cyberangriffen, die auf intelligente Stromzähler oder Energiespeicher abzielen könnten. Diese könnten, so Schanbacher, erhebliche Schäden verursachen, wenn sie nicht richtig gesichert sind.

Fazit

Das Interview zeigt, dass das Energierecht in Zeiten der Energiewende und Digitalisierung immer komplexer wird. Für Verbraucher und Prosumer ist es essenziell, sich rechtlich gut abzusichern, insbesondere wenn es um neue Technologien wie Batteriespeicher oder Smart Grids geht. Schanbacher rät dazu, Versicherungen sorgfältig zu informieren und Garantien genau zu prüfen, um im Schadensfall gut abgesichert zu sein.

Liste aller Gespräche:

https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html

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