Samstag, 13. Juli 2024

Axel Pieper

Einleitung

Axel Pieper, Geschäftsführer von Brückner und Maschinenbauingenieur, diskutiert in einem Interview die Herausforderungen und Perspektiven der energieintensiven Textilindustrie, insbesondere im Kontext der Energiewende und des Klimawandels. Er beschreibt seinen beruflichen Werdegang und die Notwendigkeit, sich intensiv mit Energieeffizienz und Dekarbonisierung auseinanderzusetzen.

Energiegespräch mit Axel Pieper auf YouTube

 Energieintensive Industrie und ihre Herausforderungen

Pieper betont die immense Bedeutung von Prozesswärme in der Textilveredelung, die überwiegend aus Gas und Kohle gewonnen wird. Er schildert die Schwierigkeiten, diese Prozesse auf strombasierte Systeme umzustellen, insbesondere aufgrund der hohen Energieanforderungen und der technischen Komplexität. Ein Beispiel ist die Herausforderung, die nötigen Temperaturen für die Textilveredelung mithilfe von Wärmepumpen zu erreichen.

Ansätze zur Energieeffizienz

Um Energie effizienter zu nutzen, hat Brückner verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie die Teilnahme an Forschungsprojekten und die Entwicklung von KI-Systemen zur Optimierung der Maschinenparameter. Trotz dieser Bemühungen bleibt die vollständige Defossilisierung eine erhebliche Herausforderung. Pieper erläutert die Nutzung von Wärmerückgewinnungssystemen und die Implementierung von hybriden Heizsystemen als praktikable Schritte zur Reduktion des Energieverbrauchs.

 Klimawandel und Dekarbonisierung

Pieper stellt klar, dass er kein Klimaleugner ist und die Notwendigkeit des Klimaschutzes erkennt. Er betont jedoch, dass die Diskussion um den Klimawandel oft vereinfacht wird und komplexe Wechselwirkungen zwischen natürlichen und anthropogenen Faktoren bestehen. Pieper kritisiert die Fixierung auf das Ziel "Netto-Null" Emissionen und plädiert für ein realistisches Gleichgewicht zwischen Emissionen und natürlichen CO2-Senken.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Pieper kritisiert die politischen Maßnahmen zur Energiewende als ideologisch getrieben und nicht immer pragmatisch. Er weist auf die Herausforderungen hin, denen energieintensive Unternehmen in Deutschland durch hohe Energiepreise und unsichere politische Rahmenbedingungen gegenüberstehen. Pieper fordert eine sachlichere Diskussion und realistischere Zielvorgaben, um die Energiewende erfolgreich und wirtschaftlich tragbar zu gestalten.

Fazit und Ausblick

Abschließend betont Pieper die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und interdisziplinären Betrachtung der Energiewende, wie sie durch die Initiative 4P Solutions verfolgt wird. Er appelliert an die Politik und Gesellschaft, die Energiewende pragmatisch und ohne ideologische Scheuklappen anzugehen, um sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele zu erreichen.

Vollständige Liste aller Gespräche: https://energiespeicher.blogspot.com/p/energiegesprache-mit-eduard-heindl.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen