Sonntag, 17. Oktober 2021

Der Ökostromschwindel

Der Ökostrom-Schwindel

Jeder Mensch will der Natur so wenig Schaden zufügen wie er kann. Mit diesem Wissen haben einige Händler ein Produkt auf den Markt gebracht, das als 100% Naturstrom, Reiner ÖkoStrom oder sogar als zertifizierter ÖkoStrom auf dem Markt angepriesen wird. Gibt es solchen Strom wirklich oder ist das eine große Augenwischerei? 

Strom als Produkt

Früher kam der Strom aus der Steckdose, heute kommt er vom Ökostromhändler? Nein, der Strom kommt immer noch aus der Steckdose und das ist gerade die Eigenschaft, die Strom als Energieform so überlegen  macht. Damit aber der Elektroherd oder die Umwälzpumpe der Heizung oder irgendein anderes Gerät an der Steckdose funktioniert, muss genau die Menge elektrischer Energie erzeugt werden, die das Gerät verbraucht, und zwar genau in dem Moment. Genaugenommen müssen sogar 10% mehr Energie erzeugt werden, da  all die Leitungen und Transformatoren, die das Stromnetz bilden, gewisse Verluste haben. Aber das sei jetzt nicht das Thema.



Viel entscheidender ist, dass wir am Ende des Monats für all den Strom, den wir konsumiert haben, eine Rechnung zahlen, die auf Basis der Stromzählung, am Stromzähler im Haus, berechnet wird. Und das Geld geht dann an den Stromhändler. Der Stromhändler verkauft uns also das Produkt elektrische Energie.
Doch woher hat der Stromhändler den Strom? Der kauft den Strom bei einem Stromproduzenten, etwa einem Windpark, einem Kohle- oder Atomkraftwerk ein. 

Das Problem ist die Zeit

Wäre Strom ein lagerbares Gut, so könnte ein "Öko-Stromhändler", genauso wie der Öko-Gemüsehändler, den Strom nur dort einkaufen, wo keine Umweltbelastung, etwa durch Kohleverbrennung, entsteht. Das geht aber nicht! Kein einziger Ökostromhändler ist in der Lage, Strom zu speichern und dann zu liefern, wenn der Strom benötigt wird. Der Ökostromhändler liefert daher ca. 60% der Zeit Strom aus Kohle- oder Braunkohlekraftwerken, mit einigen Prozent Atomstrom und weniger als 3% Wasserkraft.



Dem Kunden wird aber erzählt, dass sein Strom aus sauberen Quellen kommt, zumeist wird der Anschein erweckt es sei reiner Solar- und Windstrom. Der Gemüsehändler, der bei seinen Biokarotten 60% normale Karotten dazugibt, würde schnell ein Verfahren wegen Betrugs bekommen. Völlig unbegreiflich ist für mich, warum das bei Strom nicht der Fall ist.

Würde ein Ökostromhändler tatsächlich nur Solar- und Windenergie verkaufen, wären die Steckdosen heute zu 60% der Zeit ohne Strom. Aber er könnte sich ja eine große Batterie oder ein Wasserstoffsystem zulegen, das tatsächlich den Strom speichert. Dann wäre die Bezeichnung Ökostrom korrekt. Aber das macht natürlich kein einziger Anbieter, da sein Strom, aufgrund der enormen Kosten für die Speicherung, mindestens das Dreifache kosten würde.

Politische Auswirkung dieses Betrugs

Da unsere Regierungen der letzten 20 Jahren diesen Betrug geduldet oder sogar gefördert haben, glauben inzwischen viele Verbraucher, insbesondere jene, die "Ökostrom" beziehen, dass es möglich ist, auf 100% Solar und Windenergie umzusteigen. Einfach genügend PV-Kraftwerke aufstellen, noch ein paar Windparks in die Nordsee und Naturschutzgebiete in den deutschen Mittelgebirgen mit 270 Meter hohen Windkraftwerken ausstatten, und wir können die Atomkraftwerke abschalten, Kohle und Braunkohlekraftwerke schließen und sind CO₂ frei.



Nein, das funktioniert leider nicht, wenn man echten Ökostrom will, dann muss man die notwendigen Speicher dazu bauen. Und wenn man die Zahlen genau analysiert, und genau das haben wir in der Dissertation von Nico Wehrle getan, dann verursachen nicht die vielen Solar- und Windkraftwerke die Kosten, nein, die Kosten der Speicher sind um den Faktor 2-3 teurer als all die Konverter von Umgebungsenergie.

Das führt dazu, dass viele Menschen Parteien gewählt haben, die in ihren Programmen behaupten, für geringe Kosten, "Die Sonne schickt keine Rechnung", könnten wir alle thermischen steuerbaren Kraftwerke abschalten.

Die Folgen dieses Schwindels werden uns daher eine Zukunft bereiten, in der Strom entweder extrem teuer wird, der Strom aus französischen, polnischen, niederländischen, schweizerischen und tschechischen Atomkraftwerken kommt, oder in der wir selbst CO₂ freie Kernkraftwerke bauen. 

Doch es gibt noch eine Alternative, kein Strom, wenn der Wind nicht weht, das nennen die Grünen dann angebotsorientierter Strommarkt. Bitte schon mal warm anziehen, wenn bei mangelnden Angebot die Küche kalt bleibt und die Umwälzpumpe nicht arbeitet.

4 Kommentare:

  1. Genau so sieht es aus. Jeder der mag kann es gerne selbst mal nachrechnen was es bedeutet wenn man Strom nicht permanent erzeugt sondern auf gespeicherten Strom zurückgreifen muß.Beispiel: Die Stadt Hamburg hat eine Last zwischen 1000 MW und 1800 MW.Nimmt man das Mittel 1400 MW ergibt das am Tag 33600 MWh. Das nahe Hamburg gelegene Pumpspeicherwerk Geesthacht hat ein Arbeitsvermögen von 534 MWh. Um also die Stadt nur einen einzigen Tag mit Strom zu versorgen bräuchte man 63 Pumpspeicherwerke Typ Geesthacht.Mal abgesehen von den gewaltigen Kosten die das verursachen würde gibt es kaum den Platz um so viele Speicherwerke zu errichten, das wären dann von Geesthacht elbabwärts alle 2km eines.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der Autor schlägt selbst seit vielen Jahren eine sehr preisgünstige Lösung mit Lageenergiespeichern vor. Die zu diesem Zweck von ihm gegründete Firma existiert nicht mehr, weil sich niemand in Deutschland ernsthaft dafür interessiert hat. Dieser Fehler rächt sich jetzt.

      Löschen
  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen